Der Duden |
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Der Ickler |
Nachdem der Duden 1996 durch staatlichen Beschluß sein "Monopol" auf die Dokumentation richtiger Schreibung verloren hatte, wurde er nur scheinbar durch eine neue Instanz ersetzt. Tatsächlich gibt es jetzt mehrere Instanzen für die "reformierte" Schreibung und eine neue für die konventionelle.
Neben der vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim vorgeschlagenen und von den Innen- und Kultusministerien verfügten Amts- bzw. Schul-"Orthographie" gibt es weitere, jeweils voneinander in Details abweichende Schreibungen, die sich zudem in dem Maße wieder ändern, in dem die Unstimmigkeiten der "Reform" erkannt und behoben werden: die Schreibweise ...
In dieser Situation hat der Erlanger Germanist Professor Theodor Ickler 2000 ein Rechtschreibwörterbuch vorgelegt, das die grundsätzlich deskriptive Tradition des Dudens fortsetzt. Im Unterschied zu diesem ist der Ickler allerdings ein rein orthographisches Werk, in dem keine Auskünfte zur Aussprache, Grammatik und Bedeutung der Wörter zu finden sind es sei denn, solche Hinweise erscheinen notwendig, um das gesuchte Wort zu identifizieren. Auf der vierten Umschlagseite des Wörterbuchs ist zu lesen:
Dieses Wörterbuch stellt die moderne Rechtschreibung dar, an der die gebildeten Erwachsenen trotz der sog. Rechtschreibreform aus guten Gründen festhalten.
Auf eine allgemeinverständliche "Kurze Anleitung zum rechten Schreiben" folgt ein knapper und dennoch umfassender Regelteil. Das anschließende Wörterbuchverzeichnis wurde erstellt durch Auswertung umfangreicher Textquellen.
Mit dieser neuartigen Darstellung soll nicht nur ein praktisches Hilfsmittel für den Alltag bereitgestellt, sondern zugleich gezeigt werden, daß die in Jahrhunderten gewachsene Orthographie äußerst lesefreundlich und bei hinreichender Liberalität an den richtigen Stellen leicht zu beherrschen ist.
Dem ist nichts hinzuzufügen außer der Empfehlung, dem "Ickler" einen Platz auf dem eigenen Schreibtisch zu reservieren und auf fremden Schreibtischen zu schenken. Ein eventueller Überschuß aus dem Verkauf wird übrigens für den Kampf gegen die "Rechtschreibreform" verwendet. Theodor Ickler (2000): Das Rechtschreibwörterbuch. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung. 2. Auflage. Leibniz Verlag, St. Goar. (ISBN: 3-931155-14-5; 29,80 DM bzw. 18 €)
Das Rechtschreibwörterbuch hat vier Jahre später einen würdigen Nachfolger gefunden: eine mit viel Mühe angefertigte Neubearbeitung, in der vor allem die Bedeutungsangaben und natürlich viele Einzelheiten hinzugekommen sind: Ickler, Theodor (2004): Normale deutsche Rechtschreibung. Reichl, St. Goar. (ISBN: 3931155145; 18 €)
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