Zum Frameset "Rechtschreibung & RSR"

Schreibreform: Fehlergalerie

Die Rechtschreibreform vermeidet nicht nur alte Fehler, indem sie sie kurzerhand zur Regel erklärt, sie produziert vor allem auch neue Fehler. Ein typisches Beispiel sind Doppel-s und ß, die Markenzeichen der beiden Lager im Orthographie-Streit:

Am Vortag des 2. April wär's vielleicht noch ein netter Ulk gewesen: die "Grosse" Neueröffnung des Media-Marktes. Die Slogans des Unternehmens, "Das ist Wahnsinn" und "Wir können nur billig", gewinnen hier eine ganz neue Bedeutung ...

    Vielleicht ist dieses Beispiel aber weniger lustig, als man denkt: Profis, die solche Plakate machen, sind meist keine Dummköpfe. Vielleicht steckt ja der Versuch dahinter, das "ß" ganz durch das "ss" zu ersetzen!?

  "Grosse" Neueröffnung ...

Ein doppelter Fehler, der – natürlich nur außerhalb der Schweiz – zunehmend um sich greift, ist ss selbst dort, wo es auch laut Schulschreibung nicht hingehört, nämlich nach langen Vokalen. Es wird aus drei Gründen in Kleinschreibung verwendet:

  1. Dumme Mitläufer schreiben deshalb immer "ss" statt "ß", weil sie die "Regeln" der Schulschreibung nicht verstanden haben und annehmen, es sei nun immer "ss" statt "ß" zu schreiben.
  2. Ängstliche Mitläufer schreiben "ss" aus Versehen und lauter Angst, durch ein richtiges "ß" z. B. einen bösen Blick ihres Vorgesetzten zu kassieren. (Ein hochrangiger Beamter der Düsseldorfer Verwaltung hat es im Frühjahr 2001 fertiggebracht, 'daß' zuerst "daßss" und kurz darauf "dassß" zu schreiben.)
  3. Eine dritte Gruppe verfolgt in öffentlichkeitswirksamen Positionen offenbar das Ziel, in diesen Zeiten orthographischer Verwirrung das ss statt ß nach schweizerischem Vorbild überall durchzusetzen.
"Aussen ...?"

<< "Aussengelände": Wie spricht man eigentlich einen Diphthong, z. B. [au], kurz aus?


>> "Grüsse" gibt's nicht nur auf Grußkarten (oder "Grusskarten"?), sondern mittlerweile massenhaft unter amtlichen Dokumenten. Die Angst vor dem Dienstherrn, mal ein ß zuviel zu schreiben, trägt so ihre Früchte!

 

>> Ein "Topp"-Angebot im Internet: Hoffentlich sind die Sicherheitsvorschriften der Fluglinie(n) besser geschrieben ...

Liebe "Grüsse"

"Topp!"


Greuel in der Bildzeitung am 19.12.2001

Greuel in der Bildzeitung

Ja was denn nun: "Neue Gräuel" (oben im Titel) oder "Greueltaten" (unten im Text)? Diese Boulevardzeitung konnte sich zwischen Mitläufertum und Rechtschreibung nicht recht entscheiden ...

(Zwischenzeitlich publizierte die Bild-Zeitung vom 04.10.2004 bis 30.07.2006 wieder in deutscher Rechtschreibung.)

Der Fahrradladen "Roter Blitz" in 42651 Solingen Mitte verkündete im November 2001 per Aushang:


Ab sofort kein langer Donnerstag mehr
Aufgrund dem mangelnden Interesse schliessen
wir nun auch Donnerstags um 18.30 Uhr.

Die bekannte Fernsehzeitschrift prisma in Ihrer Ausgabe 1/2002, Seite 4: Wie recht sie doch hat ...

"Bloss keine Experimente!"

"Strasse" der Dummen? "Strasse" der Dummen?
Wer glaubt, wenigstens in deutschen Schulen wisse man mehr und hyperkorrekte Falschschreibungen zu vermeiden, der irrt:
    In der Ludwigsburger "Karlstrasse" kommen nicht nur Schüler nicht mit den neuen Regeln klar. Wen wundert's?

Ein Joghurt für "Geniesser" ALDI für Analphabeten?
Bei diesem Joghurt aus einem bundesweit bekannten Supermarkt fehlte eine Bedienungsanleitung, wie man in Geniesser das i gleichzeitig lang (wegen des nachfolgenden e) und kurz spricht (wegen des ss).
    Offenbar konnte auch Aldi selbst dieses Problem nicht lösen, denn im Herbst 2003 war der Joghurt plötzlich wieder für "Genießer".

"Süsses" "Süsse" Snacks und Geheimnisse:
Als Kontrastprogramm zum "antiken" Möbelsortiment hat sich das Düsseldorfer "Antik-Café Morgenland" für topaktuelle Außenwerbung entschieden: ein internationaler Wortschatz mit Deutsch in "reformierter" Neuschreibung. Zu dumm, daß der Versuch mißlungen ist.
    Zwar ist anzunehmen, daß der Bertreiber "Süsses" weiterhin mit langem [ü] ausspricht — sein "süsses" Geheimnis aber bleibt vorerst, wie er wohl Süßspeisen schreiben würde ...

plus hat den "Süssstoff" Eine mögliche Antwort darauf gibt plus mit dem "ssstoff" ...

... aus dem zwar nicht die Träume sind, dafür aber vielleicht der Analphabetismus (Mai 2003).

Offenbar hat man bei dieser Supermarktkette die Schreibreform nur halb verstanden, was aber keine Schande ist – die Reformer selbst zeichnen sich mit einem Wust inkonsistenter Regeln ja durch Halbwissen um die deutsche Sprache aus ...

ARP setzt "Massstäbe" ARP setzt "Massstäbe" ...
Die in 63128 Dietzenbach ansässige ARP DATACON GmbH setzte im Jahr 2002 mit ihren Bestell-Katalogen einen neuen "Massstab" in Sachen Analphabetismus.
    In ihrem Bemühen um ein modernes Image ist sie allerdings mächtig übers staatlich dekretierte Ziel hinausgeschossen. Etwas mehr "Überlegen" wär wohl besser gewesen ...

Rechtschreib-INFERNO Rechtschreib-INFERNO
Mag sein, daß der Preis "heiss" ist. An der Rechtschreibung hat sich die Geschäftsleitung dieses Ramschladens in Solingen jedenfalls die Finger verbrannt. Vielleicht ist der sprachliche Ausdruck ja einfach nur so beliebig wie das Sortiment ...

selbst Gebrannte? "Selbst Gebrannte" oder "selbst Gebrannte"?
Ob 'sogar gebrannte' DVDs auf allen DVD-Spielern spielen, nicht nur die gekauften? Das versteht der gebildete Leser – doch genau das meint der orthographisch ungebildete Redakteur der Computer-Bild nicht: 'selbstgebrannte' DVDs sollen es in Heft 8/2003 sein. Doch warum sagte er das dann nicht? Zählt die (falsche) Form mehr als der Inhalt?
(Zwischenzeitlich ist diese Zeitschrift zur deutschen Rechtschreibung zurückgekehrt.)

weiter bilden? "Weiter bilden" als Weiterbildung?
Auch das gibt es: eine Institution der Weiterbildung, die nicht weiß, wie man weiterbilden schreibt. Gedacht war der Spruch, wie die verantwortliche Mitarbeiterin (eine Germanistin und Deutschlehrerin) erläuterte, als "nette Doppeldeutigkeit" aufgrund der "neuen Rechtschreibung" ...
    Derweil bot eine Kollegin mit gleicher Vorbildung in ihrer VHS-Broschüre "Generation 50 plus" zwecks "Aktiv lernen" ein "Schnupperseminar" an mit dem Titel "Wie kann ich mich als älterer Mensch noch verändern und weiter entwickeln?"

Am Fusse ...? 100 Jahre, und kein bisschen weise?
Am "Fusse" der Mauer, hinter der sich wohl die Bildung staut, sollte das Volk 2003 die Solinger Stadtwerke feiern. Auch dort ist man offenbar auf einen modernen Zug aufgesprungen, dessen Richtung man aber nicht kennt ...

Fussgänger? Rotsignal für Fussgänger?
Der alte Adenauer hätte sich sehr gewundert, wie "fortschrittlich" seine Heimatgemeinde Röndorf sich 2007 gibt ...
Ob er die "Rechtschreibreform" auch mißverstanden hätte?

... heisst Widerstand!? Übererfüllung heisst Widerstand?
Daß das ss schon vergeblich im monarchistischen Österreich des 19. Jahrhundert eingeführt und dann noch einmal von der Schreibreform der Nazis in den 1940er Jahren vorgeschrieben wurde, hindert die strammen Antifaschisten (www.antifakok.de + www.fau.org) nicht daran, nun seine dritte Einführung zu unterstützen. Dabei schießen sie prompt übers Ziel hinaus und schreiben auch da "ss", wo es die "Reform" selbst gar nicht vorschreibt. Ob die Übererfüllung staatlicher Normen in diesen Kreisen neuerdings als besonders "fortschrittlich" gilt?

Alles Scheisse? Alles Scheisse?
Sind mit diesem Spruch auf dem Gemäuer einer Düsseldorfer Schule alle Lehrer(innen), alle Mitschüler(inen) oder die ganze Gesellschaft gemeint – oder etwa die (ss-Schreibung der) "Rechtschreibreform"?
    Im letzteren Falle wäre die Schreibweise des Kommentars nicht ganz falsch ...

Was ist ein "Litfass"? Was ist ein "Litfass"?
Ein besonderes Fass macht die Emil Hennig GmbH & Co.KG in Düsseldorf auf: Die Firma für Büro- und Künstlerbedarf hat zwar gelernt, daß die Kultusminister nach kurzem Selbstlaut gerne ein ss sehen, und sie zeigt sogar Sinn für Ästhetik, indem sie sss durch einen Bindestrich vermeidet; nicht verstanden aber hat sie offensichtlich, daß diese Schulregel natürlich nicht für Eigennamen gilt.
    So kommt es, daß Hennig nicht nur brav mit einem staatlich verordneten Modetrend mitläuft, sondern ihn sogar überholt.

Mayschoss? Mayschoss?
Im Ahrtal wird Tradition großgeschrieben – die älteste Winzergemeinschaft der Welt ist hier zu finden. Der Verkehrsbehörde war das offenbar zu viel Tradition, also "modernisierte" sie auf diesem Schild in Altenahr den Nachbarort Mayschoß zu "Mayschoss".
    Zu dumm, daß die "Rechtschreibreform" für Eigennamen nicht gilt ...

Schoßstrasse Schloßstrasse?
Wie schwer es Mitläufer haben, zeigt ein Anwohner dieser "Schloßstrasse": Das vertraute ß soll manchmal zu ss werden, manchmal aber ß bleiben – nur wo? Die hier gewählte Fifty-fifty-Regelung geht prompt daneben: Schloß müßte "Reform"-konform nach kurzem Vokal hier mit ss, straße aber nach langem Vokal weiterhin mit ß geschrieben werden.
    Oder sollte sich unser Anwohner daran erinnert haben, daß die Schloßstraße als Eigenname von der "Reform" gar nicht betroffen ist, und quasi "zum Ausgleich" die Straße dem ss geopfert haben? Man weiß es nicht ...

Wußtest du, dass? Wußtest du, dass?
Ja was denn nun? "Reform" oder nicht "Reform"? Offenbar hat man im Heidepark Soltau nicht "gewußt", "dass" Mitläufer auch wußtest wegen des kurzen Vokals mit ss schreiben sollen, einen Eigennamen wie Rußland aber nicht ...

Fussball-Weltmeister? Fussball?
Daß dieser "Fussball" im Jahr der Weltmeisterschaft in der Top-Liga spielt, darf bezweifelt werden. Unverständlich ist, warum letztere nicht gleich analog mit doppeltem p geschrieben wurde – das wär doch "topp"!

stet's frisch? stets frisch?
Wie steht's denn um die "Rechtschreibreform"? Wer das wissen will, muß sich nur am Düsseldorfer Hauptbahnhof ′ne Currywurst mit Pommes kaufen! Seinen Namen verrät der Imbißstand auf einem farbigen Aufdruck dort auch: "Hans Wurst". Konsequent wäre allerdings "Hans Wurst" gewesen – oder?

fürs Zeugniss schreiben   Zeugniss schreiben?
Was die GEW von Bildung versteht, davon legt sie in einer großen Bildunterschrift ihrer Zeitschrift Erziehung und Wissenschaft (Ausgabe 3/2007, Seite 4) "Zeugniss" ab. Daß nach einer Präposition wie für das Schreiben kleingeschrieben wird, ist wohl schon die nächste Stufe der "Rechtschreibreform" ...

Schlossstraße   Schlossstraße?
Immerhin: Die Evangelische Akademie Tutzing ist nicht auf die "Strasse" hereingefallen – aber auf die Bestimmung für Eigennamen: Diese sind nicht zu verändern, es bleibt also bei der "Schloßstraße". Aber vielleicht will die Akademie ja nur besonders fortschrittlich scheinen!?

Ausserirdisch schön?   Topp oder Flopp   Ausserirdisch, Topp oder Flopp?
Der Büro-Versandhandel Alternate hat die "Rechtschreibreform" schon "ausserirdisch schön" weiterentwickelt. Die Frage, ob das Ergebnis "Topp" oder "Flopp" sei, läßt sich dabei klar beantworten: keines von beiden, weder Top noch Flop – einfach nur dumm ...

Strassen-verkehrt:
Vielleicht hätten die Werbe-"Fachleute" im Frühjahr 2006 ja mehr auf die Rechtschreibung achten sollen ...
  Strassenverkehrt

Volkshochschul-Fortbildung Alles, Vieles, Manches, Weniges?
Was der verträumt blickende Herr im Kleingedruckten da denkt, mag dem Wunschdenken übereifriger Mitläufer entsprechen: Statt der ursprünglich geplanten gemäßigten Kleinschreibung fordert die "Reform" zwar vermehrte Großschreibung, allerdings keineswegs überall und hier – siehe § 58(5) – schon gar nicht! Also hat die VHS vieles, nicht Vieles zu lernen. Unklar bleibt zudem, wohin VHS-Bildung uns weiter(hin) bringt ...
=>Es gibt Vieles zu lernen ...

Im falschen "Fach" (2006/10):
In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Medion-AG erstklassig; im Rechtschreib-"Fach" aber ist sie offenbar Anfänger-Klasse: Lesen und schreiben sind substantiviert gemeint, also groß zu schreiben — und die Endung fach sollte unmittelbar an die Zahl 100 bzw. 133 angehängt werden.
    Der Reakteur hatte offenbar ein Problem: Wenn moderne Gesinnung sich in Getrenntschreibung beweist, ist fach am Ende unschön isoliert — also schreibt man's groß! Eine "Empfehlung an Freunde" ist das kaum ...
  100 Fach

"PC Sicherheit Technologien"
Medion die zweite am 1.7.2008 unter www.medion.de/ms/aldi/md96910/:
    Selbst eingeschobene Nebensätze ("die sich auf dem Markt befinden") nicht durch Kommata zu markieren, gehört bei "modernen" Schreibern wohl zum "guten Ton".
    Unkar ist, warum der Reakteur nicht "PC-Sicherheitstechnologien" schreibt, sondern den Begriff in drei Teile auflöst und selbst das Fugen-s vergißt. Ob er so auch spricht?
  PC Sicherheit Technologien

Microsoft Office 2003: das oder dass?
Auch wenn der große Microsoft-Konzern schon mal eine Entwicklung (das Internet, Suchmaschinen etc.) verschläft: In Sachen "Rechtschreibreform" war er gleich mit dabei an der Spitze der "Reform"-Bewegung.
    Wer an dass und muss, Leid und viel versprechend nicht interessiert ist, muß daher nach der Installation von Word 2003 unter Extras | Optionen die "Neue deutsche Rechtschreibung" erst deaktivieren.
    Groß ist dann das Erstaunen, wenn man sich zu den Tabelleneigenschaften über das Fragezeichen oben rechts Hilfe holt und bei den Optionen zum "Zeilenwechsel" bemerkt, daß Microsoft die unterstützte "Rechtschreibreform" selbst nicht beherrscht. Sollte etwa die eigene Rechtschreibüberprüfung versagt haben?
  Microsoft Word: das oder dass?

Dass muss doch nicht sein!
Wer unter http://cover-paradies.to/?Module=SimpleSearch nach einem Cover sucht, der findet im März 2007 am unteren Bildrand eine dynamische Werbung, deren Phasen hier untereinander in einem Bild dargestellt sind. Die Werber beweisen ein (ge)höriges Regelbewußtsein: ss nach kurzem i, ss nach kurzem a, ss nach kurzem ufrisst, dass muss sein, oder? Dass muß doch nicht sein – und muss auch nicht!
    Übrigens: Die "CD und DVD" sowie "Rohlinge" gibt's bei matriXX media – wurden die Bindestriche auch abgeschafft?

Dass muss nicht sein!

"Eißkalt" erwischt:
Ob sich die Besucher ausgerechnet der Leipziger Buchmesse wirklich von Schnee und Eiß nicht abschrecken ließen? Immerhin: Der Redakteuer des Handelsblatts hat ein wenig mitgedacht: Wenn es jetzt "modern" ist, nach kurzem Vokal statt ß "reformiert" ss zu schreiben und nach langem Vokal ß, dann müßte das Eis doch jetzt Eiß sein – oder?

Eiß?

Heisse Schokolade?!
Ein aufmerksamer Leser übermittelte diesen "heissen" Fund im bekannten Schülerverzeichnis (www.schuelervz.net) Ende 2007: Das "Team System Operations" trägt seinen Teil dazu bei, neben den Kommata auch das unter "fortschrittlichen" Menschen so ungeliebte ß abzuschaffen.

Heisse Schokolade?!

Bewusst machen?
Die Arge Naturschutz in Klagenfurt will "bewusst machen". "Was denn?" fragt sich der irritierte Leser: Natur? Die kann man bekanntlich nicht machen (weder bewußt noch unbewußt), die gibt es, oder es gibt sie nicht. Oder Naturschutz ... oder Rechtschreibfehler? Vielleicht sollten sich Naturfreunde neben der Natur auch die Sprache (als zur Natur des Menschen gehörend) bewußtmachen und beide "intensiv wahrnehmen" (nicht "wahr nehmen"), "aktiv erleben", "nachhaltig nutzen" und "gemeinsam schützen" ...

Bewusst machen? Was denn - Fehler?

Wenn das der Papst wüßte ...
Herr Mitko (nikolaus.mitko@web.de) übermittelte diesen Artikel mit leicht pornographischem Unterton vom 28.05.2003: Die in Regensburg erscheinende Mittelbayerische Zeitung scheint in dem mittleren, schwarz hervorgehobenen Satz eine neue Interpretation interkonfessioneller Ökumene zu wagen – geeignet, ebenso Grinsen wie Kopfschütteln zu provozieren.
    Vielleicht hätte die Redaktion ja diesen hyperkorrekten Sündenfall vermieden, wenn sie sich klargemacht hätte, daß die Mehrheit der Deutschen auch die "Rechtschreibreform" nicht für zeitgemäß hält ...

Zusammen kommen?

Aufrechte Gesinnung nicht gefragt?
Ein Journalist des Solinger Tageblatts kommentierte am 31. Juli 2010 die Sparzwänge der Klingenstadt: "Dort, wo kein Wachstum stattfindet, lohnt es sich nicht, wichtige Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Dort, wo Infrastruktur fehlt, findet kein Wachstum statt."
Lohnt sich die Erhaltung ohne aufrechte Gesinnug also doch? Offenbar hat wieder ein "aufrechter" Anhänger der "Rechtschreibreform" geglaubt, er verstünde diese und unterstützte sie durch viele Getrenntschreibungen. Das Wörterverzeichnis der amtlichen Regelung verzeichnet allerdings: "aufrechterhalten § 34(2.2)".

Weitere Fehler wie dieser lassen sich in vielen Presse- und anderen Texten finden. Beispiele gibt's auf den folgenden Seiten.


Mitläufer haben's schwer:
Wenn sie ihren Herren gehorsam vorauseilen, bekommen sie oft genug nicht mit, daß jene hinter ihnen längst abgebogen sind ...

Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.

Zur Leitseite nach oben fehlerhafte Texte