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Der folgende Ausschnitt entstammt der Startseite der Website des Krefelder Zoos im Januar 2023:
| Zoo sucht Auszubildene*n [...] | Wer auszubilden ist, ist ein Auszubildender, der umgangssprachlich auch mit einer geläufigen Kurzform Azubi genannt wird. Zum Verb ausbilden lautet der unveränderliche Zu-Infinitiv auszubilden (ohne d), das Zu-Partizip bzw. Gerundiv aber auszubildende (mit d). Letzteres wird auch als "Partizip der Notwendigkeit" (participium necessitatis) bezeichnet, es kann substantiviert werden (der/die/das Auszubildende) und wird gebildet wie das lateinische Legende (= das 'zu Lesende'). |
| Zoo sucht Auszubildene*n zum Gärtner. | "Auszubildene zum Gärtner"? Wenn die Geschäftsführung des Zoos glaubt, ein grammatisches Maskulinum könne nur Männer meinen, will sie dann eine junge Frau zu einem männlichen Gärtner ausbilden? Oder hat der Schreiber das "Gendern" der Auszubildene*n zwei Wörter später beim Gärtner schon wieder vergessen? |
| Interess [...]? | Sollte es wirklich Azubis geben, die "Interess" haben? |
In 12 Wörtern drei Fehler, das sind 25 Prozent: Wie konnte es dazu kommen? Ausgerechnet das fehlende "Gendern" des Wortes Gärtner legt den Verdacht nahe, daß das schlampige und fehlerhafte Deutsch dieser Stellenanzeige in kausalem Zusammenhang mit dem "Gendern" steht: Mit seinem "Gendern" will der Krefelder Zoo – wie andere Institutionen – zum Ausdruck bringen, daß er sich, ganz auf der "Höhe der Zeit", im Lager der "Fortschrittlichen und Guten" wähnt; mit dem formalen, plakativen Signal des "Gendersternchens" beeindruckt sich die Geschäftsführung vor allem selbst so stark, daß sie Fehler und Unsinn ihrer Stellenanzeige gar nicht bemerkt. Ehrgeizige Auszubildende mit guter Vorbildung könnten sich da die Frage stellen, ob dieser Zoo eine zuverlässige, gute Ausbildungsstätte ist und sich das "Interess" lohnt ...
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Text 9 | ss statt ß |